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Lungenröntgen

Christoph Glösenkamp

18.07.2023

"Röntgen Sie bitte meine Lunge, vielleicht ist es ja Krebs"

Keine andere Untersuchung wird so oft von Patienten gewünscht, und von uns für nicht nötig gehalten, wie das Röntgen der Lunge. Grund für den Wunsch dieser Untersuchung ist meist die Sorge, dass man an Lungenkrebsleiden könnte, und das bitte mit dem Röntgen ausgeschlossen werden soll. Grundsätzlich ist es eine tolle Untersuchung, die Strahlenbelastung ist verschwindend gering, es ist schmerzfrei, es kann direkt in unserer Praxis durchgeführt werden, und bietet eine Reihe von Informationen, von der Lunge über Knochen und das Herz. Wieso also unsere Zurückhaltung in manchen Fällen die Untersuchung durchzuführen?

Der Grundgedanke scheint so logisch: Lungenkrebs ist in den frühen Stadien oft symptomarm bis -los. Je eher man Lungenkrebs entdeckt, desto größer sind die Heilungschancen. Wieso benutzen wir es also nicht zur Lungenkrebsfrüherkennung? Weil Studie um Studie keinen Überlebensvorteil zeigen konnte (z.B. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22031728/). Wieso das denn?... Weil das konventionelle Röntgen der Lunge keine sehr hohe Auflösung hat, also kleinere "Knoten", frühe Stadien eines Lungenkrebs, nicht darstellt. Erst wenn der Knoten eine relevante Größe hat, sehen wir ihn auch auf dem Röntgenbild. Das reicht dann nicht mehr, um die Therapiemöglichkeiten signifikant zu ändern, und somit ist das Überleben der Patienten nicht verlängert.

Mittlerweile haben große Studien gezeigt, dass Computertomographien der Lunge bei Hochrisikopatienten (schwere Raucher und Älter als 55 Jahre) als Lungenkrebsfrüherkennung geeignet sind, und einen Überlebensvorteil bringen können. Aktuell ist dieses Screening in der Europäischen Union noch nicht zugelassen, wird aber zeitnah von uns erwartet.

Wofür nutzen wir nun das Röntgen der Lunge? Sehr gut ist es zur Klärung der Frage, ob eine Lungenentzündung besteht. In der Regel hängt unsere Entscheidung zur Gabe von Antibiotika vor allem vom Röntgenbild ab. Auch bei symptomatischen Rauchern, d.h. bei Symptomen wie Bluthusten, ist ein Röntgen der Lunge ein erster geeigneter Schritt in der Abklärung. Es gibt weitere viele Indikation zur Durchführung, und wir führen diese Untersuchung deswegen auch häufig und gerne durch. Nur eben nicht als Lungenkrebsfrüherkennung bei symptomlosen Patienten.

Christoph Glösenkamp
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