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Hyposensibilisierung

Christoph Glösenkamp

04.07.2023

Steter Tropfen höhlt den Stein, oder "no pain no gain".

Eine Hyposensibilisierung dauert in der Regel 3 Jahre (bei Insektengift sogar 5 Jahre). Das ist wahrscheinlich länger als die meisten Berliner Ehen halten, und dementsprechend sollten einige Aspekte dieser Therapie wohl überlegt sein. Hauptfrage gleich zu Beginn: Tablette unter die Zunge, oder Spritze in den Arm. Das sind die zwei großen Möglichkeiten der Therapie zumindest für die meisten Allergien (auch hier wieder die Besonderheit für Insektengift, das gibt es nur als Spritze). Die erste Methode nennen wir SLIT (sublinguale Immuntherapie), die zweit **SCIT **(subkutane Immuntherapie). SLIT wird täglich durchgeführt, das heißt in der Regel eine Schmelztablette am Morgen unter die Zunge. Die SCIT wir nach eine wöchentlichen Aufdosierungsphase alle 4-6 Wochen verabreicht. Die SLIT kann der Patient selbst zuhause durchführen (wir wollen Sie nicht jeden Tag sehen...) die SCIT wird von einem Arzt in unserer Praxis verabreicht und es schließt sich eine Wartezeit von 30 Minuten an, um mögliche allergische Sofortreaktionen zu behandeln (aufgrund häufiger Nachfragen: die 30 Minuten sind nicht verhandelbar). Bezüglich der Entscheidung für oder gegen eine der beiden Optionen sollten zwei Dinge abgewägt werden:

1. Was ist für den Patienten leichter/angenehmer? Manche können sich schwer vorstellen jeden Tag an eine Tablette zu denken, andere kriegen bei der Vorstellung monatlich durch den Berliner Verkehr in unsere Praxis zu kommen Schweißausbrüche. Diese Entscheidung können wir Ihnen nicht abnehmen und sollten Sie für sich treffen. Bei der SLIT kommt es in den ersten Wochen teilweise zu leichten Schwellungen im Mundbereich. Bei der SCIT kann es zu juckenden Schwellungen im Bereich der Einstichstelle kommen.

2. Was ist effektiver? Und das sollten wir Ihnen beantworten können. Können wir aber nicht... naja, zumindest nur teilweise. Es gibt keine brauchbaren "head to head" Vergleichsstudien, in denen eine Gruppe von Patienten eine SCIT und eine andere die SLIT erhalten haben. Und vergleiche über Studien hinweg sind kaum aussagekräftig. Für die SCIT spricht, dass sie seit Jahrzehnten sehr erfolgreich eingesetzt wird, wir also viel Erfahrung damit haben. Weil die SCIT aber bereits so lange zum Einsatz kommt, wurden einige Präparate zur Zulassung mit eher fragwürdigen Studien untersucht. Diese Studien erfüllen die heutigen Standards und Anforderungen an eine moderne Arzneizulassung nicht. Zwar wird hier nachgearbeitet, da es mittlerweile Anforderungen an die Hersteller der Therapien gibt, aussagekräftige Studien nachzuliefern. Diese sind aber noch nicht alle fertig. Etwas anders ist es bei der SLIT. Da gibt es einige sehr gute und neue Studien mit Nachweis einer Wirksamkeit. Was ist unsere Meinung zu dem ganzen? Wir halten beide Verfahren für gleichwertig in der Effektivität, finden bei bestimmten Patienten und bestimmten Allergenen aber manchmal ein Verfahren geeignerter als das andere. Wir besprechen das gerne mit Ihnen persönlich.

Christoph Glösenkamp
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